Hommage an starke Frauen
Die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin Patricia Casagranda schafft mit ihrer einmaligen Technik Frauenportraits als ästhetische Kunstwerke. Immer verbunden mit einem Appell – sowohl an den Betrachter als auch an die Gesellschaft.
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Direkt aus der Nähe betrachtet, erscheinen ihre Bildwerke als abstrakte Reliefs. Doch mit etwas Abstand setzen sie sich aus einzelnen Fragmenten zusammen: Aus einer Vielzahl hervorstehender Rasterpunkte manifestiert sich ein expressives Frauenportrait, das den Betrachter durch seine Schönheit berührt.
In den Arbeiten der Künstlerin Patricia Casagranda ist die Frau ein stetig wiederkehrendes Motiv, die sie bewusst als gebrochene Ästhetik inszeniert. „Kunst ist für mich da, um Emotionen bei dem Betrachter zu wecken und der Gesellschaft etwas bewusst zu machen. Meine Kunstwerke haben immer eine Botschaft, die als Fragment im Hintergrund steht.“ Denn es sind oft Frauen in schwierigen Lebenssituationen, die in Notgebieten ihre Familien zusammenhalten. Oder ganz allgemein: Frauen verharren gerne und sind oft passiv. Aus diesem Grund enthalten die Bilder der Krefelder Künstlerin sowohl den Appell, aktiv das Schicksal in die Hand zu nehmen, als auch eine Hommage an die Weiblichkeit selbst. „Ich portraitiere starke Frauen. Wenn man Sie betrachtet und die Vibes aufnimmt, kann man sie für sich selbst in den Alltag mitnehmen“, so die Künstlerin.
Die Kunst der Polarität
Ihre Technik ist einmalig auf der Welt. Sie ist dem Prinzip einer Collage nicht unähnlich. Ihre Kompositionen tragen bis zu 15 Schichten und besitzen eine faszinierende Tiefenkraft. Dabei komplettieren Elemente aus Malerei, Typografie, Street-Art, Schablonentechnik und Gipsnoppen die reliefartige Oberflächenstruktur ihrer ausdrucksstarken Werke, die Durchblicke bis auf den Untergrund zulassen. Durch die Verwendung recycelter Alltagsmaterialien wie LKW-Planen, Armeezelte oder Stoffe lässt Patricia Casagranda mit den Elementen komplexe Strukturen entstehen, die durch die Layertechnik den Widerspruch von Schönheit und dem Wunsch nach Selbstbestimmung sowie den Problemen der Gesellschaft verdeutlicht. Farben, die die Künstlerin aus Pigmenten mit Gips anmischt, tragen signifikant zur Wirkung der Motive bei.
“Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. Laut!” Coco Chanel
1979 wurde die Deutsch-Italienerin in Stuttgart geboren. „Mein Nachbar war Ölmaler. Im Alter von 14 Jahren bin ich jeden Samstag dort hingegangen und habe Kunstunterricht gehabt. Seitdem male und gestalte ich.“ 2002 schloss sie ihr Designstudium ab und besuchte die Malerakademien in Stuttgart, Ravensburg und Trier. Seit 2015 arbeitet Patricia Casagranda als freischaffende Künstlerin, begeisterte die Besucher innerhalb kurzer Zeit in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland – darunter Art Basel Miami, Frankreich, Großbritannien und China im Museum of Contemporary Art Peking – und etablierte sich so in der internationalen Kunstszene. ‚Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht‘ – ganz nach dem Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach schafft Patricia Casagranda Kunstwerke, die den Betrachter gänzlich in den Bann ziehen und nebenbei zum Nachdenken anregen, über die großen, globalen Themen unserer Zeit.
patriziacasagranda.com